DGNB

FAQs zur Serienzertifizierung

Für welche Art und Nutzung ist diese Zertifizierungsform anwendbar?

Für den Neubau kleiner Wohngebäude/Fertighäuser (≤ 6 Wohneinheiten) - NKW, die baugleich an verschiedenen Standorten stehen.

Für welche Art von Fertighäusern ist diese anwendbar?

Für alle Arten (Holz-, Massivhäuser etc.).

Welche Ausführungsgrade können zertifiziert werden?

schlüsselfertig, malervorbereitet/fast fertig und Ausbauhäuser. Die Möglichkeit einer kombinierten Basiszertifizierung ist mit der DGNB abzustimmen.

Welche Voraussetzungen müssen für eine Anwendbarkeit der Serienzertifizierung gegeben sein, bzw. wann macht diese einen Sinn/bietet sich diese an?

Die allgemeinen Systemgrundlagen für NKW müssen erfüllt sein.

Die in der Musterbaubeschreibung definierten Prozesse, Gebäudequalitäten und -eigenschaften müssen weitestgehend für alle zu zertifizierenden Projekte gelten, welche somit eine große Anzahl von festgelegten DGNB-Kriterien abdecken. Gebäudekriterien, welche nicht standardisiert dargestellt werden können, werden projektspezifisch behandelt und eingereicht. Diese Abweichungen sollten mit der DGNB abgestimmt werden.

Vorteile für den Fertighaushersteller

Die DGNB bietet ein anerkanntes und unabhängiges Zertifikat an, das durch klare Vorgaben und Prozesse definiert ist. Mit der Serienzertifizierung wird eine gemeinsame Nachweisbasis für alle Projekte geschaffen, die in der Musterbaubeschreibung bzw. im Pflichtenheft dokumentiert wird.
Vorteile:

  • stark reduzierter Dokumentierungsaufwand
  • schnellere Abwicklung der Zertifizierungsprozesse
  • geringere Zertifizierungsgebühren
  • für Folgeprojekte wird zudem jeweils ein individuelles DGNB Zertifikat und eine Plakette vergeben

Weitere Vorteile:

  • unabhängige Qualitätsauszeichnung und Vergleichbarkeit
  • damit bessere Marktpositionierung
  • Erhöhte Marktchancen bei steigender Nachfrage
  • Dokumentation für CSR-Berichte
  • Zukunftsfähige Gebäude
  • Höhere Bauherrenzufriedenheit

Vorteile für Eigenheimbauer

Das DGNB Zertifikat bietet eine höhere Effizienz des Bauvorhabens, eine höhere Gebäudequalität durch energieeffiziente und schadstoffarme Häuser und leistet hiermit einen relevanten Beitrag zum aktiven Umweltschutz. Neben niedrigen Energiekosten schafft es ein erhebliches Plus an Lebens- und Wohnqualität

  • monitärer Mehrwert für den Eigenheim-Bauherrn durch
  • ggf. Vorteile hinsichtlich der Finanzierung
  • ggf. Vorteile hinsichtlich der weiteren Gebäudeveräußerung (Vermietung, Verkauf)

Ist für die Durchführung einer Serienzertifizierung ein DGNB Auditor notwendig?

Ja. Zur Einreichung der Nachweisdokumente zum Basiszertifikat und der Folgeprojekte ist ein DGNB Auditor notwendig. Darüber hinaus ist er ein wichtiger Berater und Nachhaltigkeitsexperte für die Einschätzung (Pre-Check) der Zertifizierungseinstufung und Optimierungspotenziale der Musterbaubeschreibung. In Zusammenarbeit mit dem Auditor optimiert der Auftraggeber die Musterbaubeschreibung mit Variantenuntersuchungen und den daraus resultierenden Mindestanforderungen für die Erreichung der angestrebten Auszeichnung bzw. des Gesamterfüllungsgrades.

Was versteht die DGNB unter einer Musterbaubeschreibung für die Zertifizierung?

In Zusammenarbeit mit dem Auditor stellt der Auftraggeber die Musterbaubeschreibung mit Variantenuntersuchungen zusammen.
Die Musterbaubeschreibung besteht aus:

  • Leistungsbeschreibung: Sie beschreibt schon vorhandene Standardprozesse, angewandte Materialien, Gebäudekomponenten (Heizungs-, Lüftungsanlagen, Armaturen…), Betriebskonzepte und Qualitätsmaßnahmen (Blower-Door-Test, Schallschutz etc.)
  • Architektenleitfaden, ggf. auszugsweise
  • Ggf. Pflegeanleitungen
  • Ggf. Qualitätsstandards (z.B. QDF)
  • Ggf. Beschreibungen zur Gebäudeautomation

Wer erstellt die Musterbaubeschreibung?

In der Regel ist diese beim Antragsteller/Fertighaushersteller bereits vorhanden und wird ggf. in Abstimmung mit dem Auditor im Sinne der DGNB Zertifizierung angepasst/optimiert.

Können mehrere Vertriebslinien und Gebäudetypen in einer Serienzertifizierung berücksichtigt werden?

In Zusammenarbeit mit einem DGNB Auditor definiert der Auftraggeber, welche Kriterien in einer Variantenuntersuchung durch die Musterbaubeschreibung oder projektspezifisch nachgewiesen werden können.

Die Bewertung wird je nach Relevanz gemäß dem „Worst-Case-Szenario“, dem Häufigkeits- (für Serienzert.) bzw. Standardprinzips oder gemäß der rein projektabhängigen Betrachtung erbracht.

In diesem Zusammenhang ist vom Auditor nachzuweisen, wie die Gemeinsamkeiten der einzelnen Gebäudevarianten (u.a. Einbeziehen mehrerer Vertriebslinien und Gebäudetypen für die Serienzertifizierung, usw.) sichergestellt werden können. Die bisher durchgeführten Serienzertifizierungen haben gezeigt, dass ca. 85% der Kriterien und deren Dokumentation durch die zugrundeliegende Musterbaubeschreibung abgedeckt wird. Für diese wird keine weitere Nachweisführung für die zu zertifizierende Projekte benötigt.

Gemeinsam/allgemein gültige Grundlagen können z. B. die Baubeschreibung, die verwendeten Baumaterialien und ausführende Firmen/Betreiber etc. sein.

Beispiele einer Nachweisführung:

  • Ökobilanz: Einreichung einer Musterberechnung mit Variantenuntersuchungen, u.a. betr. unterschiedlicher Energieträger und Baumaterialien.
  • Schadstoffe: Erarbeitung einer Liste von relevanten Materialien und Stoffen und mit Nachweis der Konformität in Bezug auf die Zielsetzung der zu erreichenden Qualitätsstufe nach DGNB Anforderungen (Angaben zu VOC-Gehalt und GISCODE-s).
  • Trinkwasserbedarf: Musterberechnung mit Variantenuntersuchungen (aufgrund unterschiedlicher Nutzeranzahl und Armaturen etc.) mit Angabe zur Obergrenze.
  • Lebenszykluskosten: Musterberechnung mit Berücksichtigung der regionalen Varianz der Kosten und Preissteigerungsindex.
  • Thermischer Komfort: der ungünstigste Fall (Worst-Case) wird i.d.R. nachgewiesen.
  • Prozessqualität: Definition und Nachweise der Standardprozesse

Die DGNB Mindestanforderung für die spezifischen Nachweise müssen vom Auditor überprüft werden (Innenraumhygienemessung).

Was ist ein Pflichtenheft?

Nach erfolgter Basiszertifizierung wird das projektspezifische Pflichtenheft von der DGNB zusammengestellt. Es dient als Grundlage für die entsprechenden Einzelzertifizierungen der Gebäude und legt die noch erforderlichen Einreichungsunterlagen in Art und Umfang fest. Dargestellt in Listen werden u.a. festgelegte und variablen bzw. rein projektspezifische Kriterien.

Was kostet eine Serienzertifizierung?

Die Kosten setzen sich aus den Zertifizierungsgebühren und den Honorarkosten für die Auditorenleistung zusammen. Die Zertifizierungsgebühren sind abhängig von der Anzahl der Einzelzertifizierungen/Jahr und der Art der DGNB Mitgliedschaft.

zu den Zertifzierungsgebühren

IHRE ANSPRECHPARTNERIN

Angelika Bandke
Senior Beraterin Serienzertifizierung
Telefon: +49 711 722322-44
a.bandke at dgnb.de